Vertrauen wird zum Segen
Liebe Erstkommunionkinder, wir haben uns am Freitag- nachmittag unsere Schutzengelkirche genau angeschaut und dazu die Sakristei und alles, was dazugehört. Wir wissen, was in den Altar eingeritzt ist, was auf das Ambo gehört, was unser Fastentuch bedeutet und wie der Kleiderschrank des Pfarrers aussieht. Wir haben sogar in den Tabernakel geschaut. Aber, da gibt es noch etwas bei uns in der Kirche. Etwas, was kaum auffällt.
Ein runder Marmorstein liegt hier vorne im Altarraum herum. Manchmal liegt er beim Tabernakel und euer Vorstellungsplakat steht drauf, oder er liegt beim Kreuz und Blumen stehen oben. Heute liegt er einfach nur da vor dem Kreuz.
Ich habe euch gebeten, etwas zu trainieren und möchte jetzt schauen, wer von euch stark genug ist, den Stein aufzuheben. Kinder probieren es, nacheinander und miteinander!
Der Stein ist fast nicht zu heben – auch ganz schwer anzugreifen. Wenn er aber einmal aufgestellt ist und in die passende Position gebracht ist, dann ist er aber kinderleicht herumzurollen. Ein Stein zum Wundern!
Mich erinnert dieser runde Stein im Altarraum an das Evangelium, das wir gerade gehört haben. Wie bei der Krankheit und beim Tod von Lazarus, dem Freund Jesu, gibt es auch in unserem Leben Situationen, die sehr schwer sind. Irgendwie bekommen wir sie nicht in den Griff. Wir können sie nicht gut angreifen, anpacken. Wir können sie vielleicht hin und her schieben, aber wegheben, schaffen wir nicht. Wenn ich diese Probleme aber mit neuen Augen sehen lerne oder mutig angehe, dann können sie plötzlich ganz anders werden. Dann kann sich die Lage ändern.
Viele Menschen wie Marta und Maria haben so etwas in der Begegnung mit Jesus erlebt. Er hat sogar den Grabstein wegrollen lassen und seinen Freund Lazarus aus dem Tod ins Leben zurückgerufen. Jesus hatte ein großes Vertrauen zu Gott. In diesem Vertrauen ist immer wieder aus vielen Tränen ein großes Wundern geworden. Das erleben wir als Segen.
Segnen ist wunderschön. Segnen heißt, Gutes sagen, sagen, dass Gott mit dir ist und auch die schweren Steine in deinem Leben leicht werden können. Darum gibt es am Schluss jeder Messe den Segen. Heute werdet ihr mir helfen, alle die da sind zu segnen, besonders unsere Geburtstagskinder.
Einander Gutes sagen, auf Gott zu vertrauen, kann uns helfen Mut zu bekommen und die Freude im Leben wieder zu entdecken, obwohl es auch immer wieder Schweres geben wird. AMEN!