Du verdienst eine neue Chance
Warum pflanzt man einen Apfelbaum? Damit man irgendwann Äpfel essen kann. Ganz einfach. Warum hatte der Mann in der Geschichte, die Jesus erzählt hat einen Feigenbaum? Damit er Feigen essen kann. Ganz einfach. Nur blöderweise hat der Baum nicht das gemacht, was der Mann wollte. Er hat einfach keine Früchte getragen. Es sind keine Feigen gewachsen. Und darüber ärgert sich der Mann. Das ist verständlich. Und deshalb sagt er zu seinem Mitarbeiter, dem Winzer, hau den Baum um, den brauchen wir nicht mehr, wenn er keine Früchte bringt.
Und was hat der Winzer dann gemacht? Hat er den Baum umgeschnitten? Wisst ihr es noch?
Kinder fragen.
Nein, er hat ihn nicht umgeschnitten. Er hat zu seinem Chef gesagt: “Nein, es ist schade um den Baum. Gib ihm noch eine Chance, ich werde ihn düngen, damit er einen guten Boden hat und vielleicht wachsen dann Früchte.”
Warum erzählt uns Jesus so eine Geschichte? Ich glaube, er lädt uns ein, dass auch wir so handeln wie der Winzer. Nicht nur, wenn wir einen Baum pflanzen, sondern auch z.B. wenn wir Freundschaften wachsen lassen. Wir haben Freunde und Freundinnen, weil wir mit ihnen Spaß haben wollen, weil wir mit ihnen spielen wollen, weil wir uns gegenseitig helfen wollen. Aber manchmal passiert es in den besten Freundschaften, oder auch in den besten Familien, dass uns jemand ärgert und nicht das macht, was wir wollten. Wir sind dann traurig und ich glaube es gibt eine Seite in uns, die ist wie der Besitzer vom Feigenbaum in der Geschichte. Manchmal sagen wir: “Der hat mich beleidigt, mit dem will ich nichts mehr zu tun haben, die war so böse zu mir, mit dir rede ich nie wieder." Und dann gibt es eine Seite in uns, die ist wie der Winzer. Ich glaube, es ist eine leise Stimme in uns, die sagt: “Gib ihm noch eine Chance. Gib ihr noch mal eine Chance.”
Der Winzer hat den Boden umgegraben und gedüngt, damit der Baum doch noch mal gut wachsen kann und Früchte tragen kann. Was können wir tun, damit eine Freundschaft wieder neu wachsen kann? Habt ihr Ideen?
Kinder sammeln lassen.
Gott gibt uns ein gutes Beispiel, wie wir Freundschaften gut leben können, er gibt uns immer wieder eine neue Chance. Er sagt zu Mose im Dornbusch mein Name ist: Ich bin bei dir. Und er sagt es auch zu uns: Ich bin dein Freund. Ich bin bei dir, egal was passiert.
Ich glaube, es ist gut, für unsere Freundschaften, wenn wir uns das auch gegenseitig immer wieder sagen: Ich bin bei dir. Dreht euch nach links und rechts zu eurem Sitznachbarn und eurer Sitznachbarin und sagt euch gegenseitig: Ich bin bei dir.