Gott hält mein Leben in der Hand
Gott hält mein Leben in der Hand – ein schöner Gedanke, der mich ruhig werden lässt, mir Sicherheit und Geborgenheit gibt,
Er drückt für mich eine tiefe Vertrauenshaltung aus, so wie wir sie von Kindern ihren Eltern gegenüber, zwischen Paaren oder guten FreundInnen kennen.
Gott hält mein Leben in der Hand – ist eine ganz starke Botschaft und Zusage, dass Gott mich begleitet, mir den Weg zeigt, mich immer wieder gehen lässt und wieder aufnimmt, mich umarmt, mich liebt.
Bei der Taufe sind wir in die Gemeinschaft Gottes aufgenommen, so wie wir sind, mit unseren guten und schlechten Seiten, er nimmt unser Leben in seine Hand.
Genau diesen Gedanken möchte ich Ihnen heute für die nächsten 40 Tage der Fastenzeit mit auf den Weg geben.
Ich glaube, jede und jeder von uns meint, das eigene Leben gut in der Hand zu haben. Alles um Beruf, Familie, Freizeit herum ist organisiert, damit täglich alles reibungslos funktionieren kann. Dabei bleibt keine Zeit, nachzudenken, ob das, was wir tun immer gut und wertschätzend ist oder vielleicht verletzend und rücksichtslos oder zum eigenen Vorteil.
Meistens bleibt für außertourliche Dinge, wie z.B. einem Gespräch mit dem/der NachbarIn, den/ die man zufällig trifft, einem Kaffee mit einer Freundin, die unangekündigt vor der Tür steht oder einer kleinen Auszeit für sich selbst, kaum Zeit.
Also mir geht es schon manchmal so und dann fühle ich mich gestresst, ausgelaugt, ausgebrannt, wie diese schwarze Asche, ohne Kraft und Energie. Dann zweifle ich am Sinn meines Tuns und habe mein Ziel verloren.
Im Innersten hoffe ich, dass wenigstens all meine täglichen Anstrengungen nicht umsonst waren und Bestand haben.
„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehren wirst“, wird uns heute mit dem Aschenkreuz zugesagt und zeigt uns, wie wir es im Einstimmungstext gehört haben, dass alles nur geliehen ist, wie zerbrechlich unser Leben ist und vergänglich unser Tun.
Die 40 Tage der Fastenzeit, die wir heute beginnen, spiegeln die 40 Tage wider, die Jesus in der Wüste verbrachte, 40 Tage Auszeit, um in uns zu horchen und unser Leben genauer betrachten.
In dieser Zeit dürfen wir nachdenken, ob wir uns Gott zuwenden und uns in seiner Hand geborgen fühlen wollen.
Es ist unsere Entscheidung, ob wir diese Zeit nutzen, um unser Leben neu auszurichten, loszulassen, in unser Inneres zu schauen, sich Zeit zu nehmen für sich selbst und für andere. Sich zu fragen:
Welche Sorgen kann ich Gott anvertrauen?
Wo in meinem Leben kann ich spüren, dass Gott mich trägt?
Wo erkenne ich Gottes Wirken im Alltag? Wo kann ich Gott in meinem Leben wieder Raum geben?
Das Aschenkreuz ist daher auch ein Zeichen der Hoffnung und des Neubeginns. Es zeigt uns nicht das Ende, sondern den Anfang. Es soll uns Mut machen, dass wir uns Gott anvertrauen können, damit wir nicht schwarze Asche bleiben, sondern wieder zu glühen beginnen, indem wir unsere Freude, Nächstenliebe, unsere Hoffnung neu entfachen.
Wenn wir heut den Weg nach Ostern, dem Fest des Lebens beginnen, vertrauen wir darauf, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern die Liebe Gottes, die sich in der Auferstehung Jesu zeigt
Gott ist an unserer Seite, auf ihn können wir zählen. Gott lenkt unser Leben – in Freude und in Herausforderungen, er hält mein, unser Leben in der Hand. Amen