Das gibt es einfach nicht!
DAS GIBT ES EINFACH NICHT! Haben Sie sich das schon hin und wieder gedacht oder ausgerufen. Ich schon!
Es gibt so Momente, da bricht das Licht einfach so in unser Leben. Das sind oft Momente mit denen man überhaupt nicht gerechnet hätte.
Man ist z.B. überhaupt nicht auf Partnersuche und plötzlich stolpert man über seine neue Liebe und alles ist von einer Sekunde auf die andere heller, strahlender.
Oder das Baby kommt ein bisschen früher als erwartet und man hält auf einmal das neue Leben in seinen Händen.
Oder es ist eine Erinnerung aus der Kindheit, wo der Papa mit meiner Schwester und mir ganz unbeschwert auf einem der Hüpfbälle getollt hat. Der Geruch der frisch gemähten Wiese ist noch so präsent und ich weiß ganz genau, wie sich das Lachen angefühlt hat.
Für manche ist aber auch der 19. Mai, der Tag an dem der SK Sturm Graz zum 4. Mal nach 13 Jahren wieder den Meisterteller hochgestemmt haben.
Was war es in Ihrem Leben, dass Ihnen ganz unverhofft einen so einen Lichtmoment verschafft hat, der sie zum Strahlen gebracht hat. Vielleicht so sehr, dass sie darauf angesprochen wurden? Nehmen wir uns kurz die Zeit und denken darüber nach. Ich bin überzeugt jedem von uns fällt so ein Moment ein.
Solche Momente des Lichts sind ein Geschenk, ein Geschenk Gottes, und es sind Momente die uns nicht nur zum Strahlen bringen, sondern uns auch dazu ermächtigen selbst ein Lichtmoment für andere zu werden.
Ein Beispiel aus meinem Leben darf ich jetzt erzählen: Die Pfarrcaritas hat auch heuer wieder zur Weihnachtspackerlaktion aufgerufen. Ein Bäumchen wurde im Kirchenfoyer aufgestellt, ein Infoplakat dazu gestellt und auf dieses Bäumchen kamen dann die Wünsche ans Christkind von den Menschen, die das Jahr über in die Pfarrcaritassprechstunde kommen und sich Lebensmittel, einen guten Rat aber auch finanzielle Unterstützung mitnehmen. Von diesem Baum konnte sich dann jeder der wollte einen Wunsch pflücken und diesen dann anonym erfüllen. Auch heuer wieder fragte mich Anna, ob ich denn bereit sei, die Pakete anzunehmen und in die Pfarrcaritas zu tragen. Natürlich! Das mache ich doch gerne. Insgeheim, sah ich mich ganz oft die ganzen Stufen hinunter zur Pfarrcaritas und wieder hoch in die Kanzlei laufen. Aber ich habe das sportlich gesehen und versucht dem ganzen auf und ab was positives abzugewinnen. Schließlich geht es ja um den guten Zweck. Eines Tages klopft es an meine Tür und ein Mann streckt seinen Kopf hinein. Er erzählt mir mit einem strahlen in seinen Augen, dass er einen Wunsch gepflückt hat: ein Mädchen wünscht sich einen blauen Jogginganzug. Jetzt hätte er da ein paar Fragen an mich. Und dann kam eine Frage nach der anderen, wie z.B. Welches blau? Welchen Schnitt? Was trägt man heute? Er ging förmlich darin auf! Wir diskutierten einige Zeit, beratschlagten und dann ging er. Wenige Tage später kam er wieder. Er stand mit einer großen Rolle in der Kanzlei, grinst von einem Ohr bis zum anderen. „ Ich habe einen Gutschein gekauft. - aber ich wollte nicht einfach ein Kuvert schenken, deshalb habe ich einen Flipchartbogen genommen, Jogginganzüge ausgeschnitten und Farbmuster von verschiedenen Blautönen drauf geklebt und in großen Buchstaben drauf geschrieben. Such dir aus, was dir gefällt! Ich habe mich für den Citypark entschieden, da man, da wirklich gut mit den Öffis hinkommt. Ich glaube, das passt so!“ Er überreicht mir das Geschenk und geht. Er lässt mich zurück mit seinem Licht, das er ausgestrahlt hat. Er hat mir in diesem Moment Licht geschenkt, in dem er mir gezeigt hat, wie viel Freude und Liebe er in das Beschenken eines wildfremden Mädchens hineingesteckt hat. Und so ist es mir nicht nur einmal gegangen. Ich durfte diese Erfahrung sehr oft machen. Die Stufen hinunter und hinauf waren nicht mehr das notgedrungene Fitnessprogramm, sondern ich durfte Teil sein, etwas beitragen, dass wir den Ärmsten in unserer Pfarre einen Moment des Lichts schenken, wenn sie unter dem Baum dieses Geschenk liegen sehen.
Diese Aktion hat so unerwartet meine Adventszeit bereichert.
Unerwartet - ganz oft geschehen so Lichtmomente ganz unerwartet.
Wenn wir hinschauen zu den Hirten auf dem Feld in Bethlehem. Die sind auch nicht um das Feuer gesessen und haben gesagt: „Heute passiert etwas großartiges!“ Nein, die sind wahrscheinlich ums Feuer gesessen, haben sich mit der Kälte der Nacht herumgeschlagen, aufgepasst, ob sie etwas verdächtiges hören und gewartet, dass sie sich hinlegen dürfen und ihr Nachtschicht vorbei ist. Eine Hirtennacht wie so viele andere auch. Sie haben nicht damit gerechnet. Natürlich kannten sie, dass Versprechen Gottes, dass er gesagt hat, eines Tages werde ich kommen und bei euch sein. Aber eines Tages ist eine ziemlich vage Aussage. Sie kannten auch die Geschichten, Geschichten wo Menschen schon einmal erlebt haben, dass Gott in ihr Leben tritt mit seiner ganzen Liebe und Schönheit. Tolle Geschichten, aber eben Geschichten. Sie haben in dieser Nacht mit nichts gerechnet und dann steht plötzlich ganz unerwartet der Engel vor ihnen und sagt ihnen:
EUCH ist heute der Retter geboren!“ Nicht für irgendjemand, für Euch und nicht irgendwann sondern HEUTE. Heute kommt Gott in euer Leben. Gott kommt in euer Herz, macht es hell und will bei euch wohnen. Egal ob es aufgeräumt und geputzt ist. Ganz unverhofft und ungeplant - HEUTE
Lukas spielt in seinem Evangelium mit dem Wort HEUTE, wenn wir ins Evangelium schauen, dann begegnet Jesus Zachäus und sagt ihm, dass er heute in seinem Haus einkehren muss und für Zachäus ändert sich alles. Auch wenn wir zur Kreuzigung hinschauen. Neben Jesus wurde ein Räuber , der einiges am Kerbholz hatte, gekreuzigt und er schaut zu Jesus und sagt: Hej Jesus, denkst du an mich, wenn du in deinem Reich bist?“ Und Jesus sagt: Nein, ich denke nicht irgendwann an dich. HEUTE noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Lukas will uns mit dem HEUTE verdeutlichen, dass Gott uns sagt: HEUTE ist uns der Retter geboren. Er ist da, will bei uns in unserem Herzen wohnen. Darum machen wir unser Herz weit auf, lassen wir das göttliche Licht ein und werden wir zu Licht für andere. HEUTE! Amen